Der Kontakt zur Partnergemeinde in Berlin-Adlershof geht auf die Anregung des damaligen Gemeindepfarrers an St. Marien und Superintendenten Fritz Heuner im Jahr 1957 zurück. Ihm wurden aus der Zentralstelle der Inneren Mission in Berlin Berichte über Behinderungen und Bedrohungen des Gemeindelebens im sowjetisch besetzten Teil Berlins bekannt. Daraufhin entschloss sich die Mariengemeinde, mit Paketen an Bedürftige in der Gemeinde in Berlin-Adlershof zu helfen.
Ab 1958 übernahm der 2. Gemeindepfarrer von St. Marien, Konrad Lorenz, persönlich Besuche im Pfarrhaus in Adlershof und überbrachte vorrangig Westgeld und fehlende Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Regenschirme, Büromaterial und Klodeckel, neben Obst, Kaffee und Schokolade. Nach dem Mauerbau 1961 wurden die Besuchsfahrten durch Mitglieder des Presbyteriums trotz schikanöser Grenzkontrollen fortgesetzt und unzählige Pakete geschickt. In den Folgejahren leistete die Mariengemeinde finanzielle Unterstützung für den Erhalt der Verklärungskirche ( u.a. für Kupfernägel, Orgelgebläse, Heizung), überführte 1983 einen Trabi für den dortigen Gemeindepfarrer Reichenbach über die “Genex“ und unterstützte nach dem Mauerfall die Restaurierung der Glasfenster in der Verklärungskirche.
Ab 1970 fanden auf Schloss Kranzbach gemeinsame Freizeiten statt, zu denen aber bis 1989 nur sog. „mauermündige“ Gemeindeglieder, also Rentner, die DDR verlassen durften. Danach erweiterten sich die Begegnungsmöglichkeiten bei Kinderrüstzeiten, gemeinsamen Konfirmandenfreizeiten in Eisenach und gegenseitigem Besuch der Kirchenchöre. Der Gemeindekirchenrat Adlershof und das Presbyterium von St. Marien treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Rüstzeiten, Gemeindepfarrer Ingo Maxeiner reist zu Predigtbesuchen nach Berlin und bis heute kommt der Gospelchor Adlershof einmal jährlich in die Mariengemeinde, um einen Gottesdienst mitzugestalten.
Kontakt über www.evangelische-kirche-adlershof.de