1) Lage/ historischer Ort
Die Ev. Stadtkirche St. Marien in Dortmund liegt an einer Kreuzung der traditionellen West-Ost- (Aachen - Königsberg) und Nord-Süd-Achse (Münster - Siegen - Frankfurt) im westlichen Westfalen.
Im Mittelalter diente St. Marien als Dortmunder Ratskirche. Ratsversammlungen wurden mit einem Gottesdienst in St. Marien eröffnet. Diese Tradition wurde überführt in die gottesdienstliche, ökumenische Eröffnung einer Ratsperiode nach Neuwahlen.
2) Auftrag/ Ressourcen
Zusammen mit den anderen Dortmunder Gemeinden sieht sich St. Marien als einen zentralen Ort deutlicher Evangeliumsverkündigung und nimmt teils gemeinsam, teils eigenständig, mit den übrigen Innenstadtgemeinden Zentralfunktionen in Kirche und Gemeindehaus wahr. Besonders wichtig sind uns dabei auch Jahrestagungen aus dem Bereich der Frauenarbeit und der Männerdienste sowie Presbyterfortbildungen wie z.B. der westfälische Presbyter- und Presbyterinnentag.
Auf diese Funktionen ist auch der umfangreiche - angesichts der vielfältigen Aufgaben dennoch knappe - Stab der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ev. St. Mariengemeinde ausgerichtet. Er versieht kirchengemeindliche und regionale Aufgaben.
3) Theologisches Profil
Theologisch ist St. Marien, unbeschadet des weiten Spektrums seiner Gemeindemitglieder und der ehren-/ neben-/ hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, der lutherisch- evangelistisch orientierten Richtung zuzurechnen. Diese Richtung vertritt St. Marien in seiner Eindeutigkeit einzigartig in der Innenstadt. Sie kommt zum Ausdruck in der Mitarbeit in der Dortmunder Evangelischen Allianz, in der Beherbergung von Gottesdiensten und Seminaren dieser Richtung (Buß- und Bettags- Gottesdienste, Fürbitte für Kirche und Stadt, Segnungsgottesdienste, Gottesdienste und Veranstaltungen mit dem Amt für missionarische Dienste, Religionsunterricht für Erwachsene, Tagungsort für „Pro- Christ“ in Dortmund usw.)
4) Perspektive
Auf diesem Hintergrund gedenkt St. Marien in der Zukunft folgende, bisher schon wahrgenommene, Funktionen fortzuentwickeln und auszubauen, somit gemäß Impulspapier „Kirche-der-Freiheit“, 2. Leuchtfeuer (Vielfalt evangelischer Gemeindeformen, S. 57) Parochialgemeinde, Profilgemeinde und netzwerkorientierte Angebotsgemeinde miteinander zu verknüpfen :
(1) Parochialgemeinde für die Innenstadt. Die Funktion der Kirchengemeinde mit ca. 1000 Gemeindegliedern verbindet sich mit der Funktion einer Richtungsgemeinde für evangelikal orientierte Gemeindeglieder in Dortmund. Als Kirchengemeinde arbeitet St. Marien in enger Verbindung mit der St. Reinoldigemeinde und der Paul-Gerhardt-Gemeinde.
(2) Gastgeberin/ Heimatort für kreiskirchliche und landeskirchliche Veranstaltungen, das Diakonische Werk mit seinem Umfeld und für Chöre.
(3) Gastgeberin/ Heimatort für das westfälische Amt für missionarische Dienste (in der Gemeinde von St. Marien gelegen) sowie für Veranstaltungen der Dortmunder Evangelischen Allianz.
(4) Veranstaltungsort für kulturelle Ereignisse wie Chorkonzerte, Konzerte mit kleineren Ensembles, Ausstellungen, Symposien u.a.
(5) Kirchenführungen im denkmalgeschützten, mittelalterlichen Kirchbau unter Einbezug der Stadt- und Regionalgeschichte, in Verbindung mit der Conrad-von-Soest-Gesellschaft und proKULTUR- Ehrenamt für Kultur in Dortmund e.V.
(6) Fremdvermietungen der Gemeinderäume z.B. für Schulungsmaßnahmen der Apothekenservicegesellschaft Dortmund.
(7) St. Marien bietet Gemeindefreizeiten an.
(8) Die 2003 gegründete Stiftung Kulturgut und Kirchenmusik trägt zur Öffentlichkeitsarbeit bei und zur Refinanzierung gemeindlicher Aufgaben wie Erhalt des Kirchbaus und der Kunstschätze.
Das Presbyterium der Ev. St. Marienkirchengemeinde